Über Uns
von Prof. Mag. Karin K. Troschke
Viele Gedanken und Ereignisse haben zur Gründung des Instituts für Papierrestaurierung beigetragen.
Der lang gehegte Wunsch von mir, in der Akademie der bildenden Künste eine Ausbildung in allen Sparten der Papierrestaurierung Gr.A.Bü.Fo – Grafik-Archivgut-Bücher-Fotografie einzurichten, führte letztlich zur Gründung des -privatwirtschaftlich geführten-Instituts für Papierrestaurierung im Schloss Schönbrunn.
[read more]
Die Restaurierung der chinesischen Tapeten des Blauen Salons im Schloss Schönbrunn und die gute Zusammenarbeit mit einigen AbsolventInnen der Akademie der bildenden Künste haben den Grundstein für die Gemeinschaft gelegt. Zusammen konnten wir eine Restaurierwerkstatt, in der alle Sparten der Papierrestaurierung vertreten sind, gründen.
Im Sommer 1995 wurden geeignete Räume im Schloss angemietet, renoviert und im April 1996 mit einem fröhlichen Fest eröffnet.
In den ersten Jahren nach der Gründung hatten wir viele PraktikantInnen aus europäischen Hochschulen für einige Monate zur Ausbildung bei uns.
Wir haben auch Seminare durchgeführt, weil wir ein Basiswissen über Erhaltung der Bestände aus Papier, Pergament und verwandten Materialien selbst für kleine Heimatmuseen wichtig finden, z.B. die „Museen des Vereins Niederösterreichische Eisenstraße“, „Adlertag“ heraldische Gesellschaft Adler“, „Vorarlberger Museumstag“, das zweitägige Seminar und Workshop für den „Burgen- und Schlösserverein“, um nur einige zu nennen.
Wir haben bei drei EU Projekten mitgeforscht:
„LACLEPA“: Laser Cleaning of Paper and Parchment (federführend)
Für dieses Projekt bekamen wir nach technischer und kaufmännischer Überprüfung vom Forschungsförderungsfond der gewerblichen Wirtschaft (FFF) eine beträchtliche Förderung, die wir in ein sehr gutes Mikroskop investieren konnten.
„Wall & Paper“, 2003 und „Historic Wallpapers“, 2007 von unserem Institut initiiert und geleitet. Im Zuge dieser Projekte kam es zu einem intensiven fachlichen Austausch mit fast allen wichtigen Kollegen in Europa. Institutionen aus England, Deutschland, Frankreich und Slowenien waren unsere Projektpartner.
„Daguerreobase“ DAGUERREOBASE ist eine öffentliche Plattform für Archive, Bibliotheken, Museen und privaten Sammlungen aus ganz Europa. Daguerreobase versucht, digitale Abbildungen und Informationen von über 25.000 Europäischen Daguerreotypien, sowie relevanter Literatur zu vereinen. Dadurch wird es nicht nur für Wissenschaftler, sondern auch für Sammler, Fotografen und einer interessierten Öffentlichkeit zu einem einzigartigen Werkzeug für die Recherche.
Diese EU-Projekte sind große Erfolge für das Institut für Papierrestaurierung .
In einer gemeinsamen Kraftanstrengung haben wir die Kartons für die Klimtbilder des Stiegenaufgangs im Burgtheater „Theater in Taormina“, „Dionysios Altar“, „Shakespeare Theater“ „Romeo und Julia“ in nur 4 Monaten restauriert und im Pausenraum 3.Stock /Angelika Prohopp Foyer (aus deren Stiftung die Budgetmittel kamen) in Vitrinen montiert. Die feierliche Eröffnung war am 25. Juni 2009.
In einem viel längeren Zeitraum – erste Bestandsaufnahme war 1996 – wurden die Grafiken der Tableaux des Probst Übelbacherschen Kellerschlössels zu Dürnstein gesichtet, restauriert, ergänzt und neu adaptiert (nach alten Vorlagen) und 2006 festlich eröffnet.
Weitere herausragende restauratorische Arbeiten werden bei den jeweiligen Teammitgliedern vorgestellt.
Manche große Restaurierungsarbeiten lassen sich nur in Teams bewältigen. Das Team ist auch immer gut bei schwierigen restauratorischen Entscheidungen: Einer oder eine hat dann Lösungsansätze, die der richtige Weg sind.
Ich habe heuer im Frühjahr 2020 mein Zimmer in den Räumen des Instituts verlassen. Als Gründerin werde ich dem Institut für Papierrestaurierung jedoch immer mit allen meinen Gedanken verbunden bleiben.
Neues ergibt sich: Zwei Absolventinnen der Akademie der bildenden Künste werden im Gesellschaftsvertrag dazukommen.
Der Grundgedanke der Gründung, alle Sparten der Papierrestaurierung abzudecken, bleibt bestehen und bewährt sich.
Wir können stolz und zufrieden auf die Vergangenheit (25 Jahre) und voll Zuversicht für die Zukunft sein.
Prof.Mag.Karin K.Troschke
[/read]